Fünf Jahre nach Immersion kehren Automatism zurück – und schenken uns mit Sörmland ein psychedelisches Klangpanorama voller Atmosphäre.

Automatism haben sich Zeit gelassen – ganze fünf Jahre, um genau zu sein. Doch wer die schwedische Psychedelic-Rock-Band kennt, weiß: Hier wird nichts übers Knie gebrochen. Mit Sörmland, erschienen am 22. August 2025 via Tonzonen Records, legen sie ein Album vor, das nicht nur musikalisch, sondern auch atmosphärisch tief in die Landschaften ihrer Heimat eintaucht.

Die Aufnahmen fanden in einem ehemaligen Kapellenraum statt, dessen hohe Decken und offene Akustik das Album maßgeblich geprägt haben. Man spürt förmlich, wie Raum, Stimmung und Musik miteinander verschmolzen sind. Schon der Opener „Video“, geboren aus einem spontanen Gitarrenriff am Meer, zeigt, dass Automatism den Moment meisterhaft einzufangen verstehen. „Honey Trap“ wiederum beweist, dass manchmal ein guter Abend, ein improvisierter Jam und ein glücklicher Druck auf den roten Knopf reichen, um pure Magie festzuhalten.

Besonders spannend ist der Umgang der Band mit Einflüssen: Mit „Laura Palmer’s Theme“ zollen sie David Lynch und Angelo Badalamenti eine atmosphärisch dichte Hommage. Und mit der Coverversion von Kraftwerks „Neon Lights“ wagen sie eine entschleunigte, fragile Variante, die fernab vom Original ihren ganz eigenen Zauber entfaltet. Der Titelsong „Sörmland“ schließlich bündelt alles – Improvisation, Melodie und die Aura des Raumes – und entlässt das Album mit dem Klang eines verklingenden Klavierpedals. Ein poetisches Detail, das perfekt ins Bild passt.

Sörmland ist kein Album für schnelle Hörerfolge, sondern eine Reise durch Räume, Stimmungen und Erinnerungen. Automatism setzen auf Intuition statt Kalkül und liefern damit ein Werk, das Psychedelic Rock in seiner schönsten Form zeigt: weit, offen, meditativ. Das Ergebnis ist ein atmosphärischer Trip mit klarer Handschrift – und dafür gibt’s verdient starke 8.5/10.

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