
Artist: Hence Confetti
Album: Duress
Label: Bird’s Robe Records
VÖ: 05.09.2025
Hence Confetti trotzt dem Druck mit „Duress“
Mit „Duress“ liefert Hence Confetti ein wuchtiges Album, das zwischen introspektiver Wucht und metallischer Wut pendelt.
Wenn ein Frontmann wie Rowland Hines nach den intensiven Jahren mit Mish ein neues Projekt startet, ist klar: Es wird persönlich. Hence Confetti, entstanden nach seiner Rückkehr von Sydney in die ruhigere Gegend von Warnervale, ist ein Ventil für all das, was zwischen Post-Vatersein, Selbstreflexion und musikalischem Erbe in ihm gärt. Mit „Duress“ erscheint nun das zweite Album über Bird’s Robe Records – und das Ding ist alles andere als ein laues Lüftchen.
Die Platte lebt von Gegensätzen: Auf der einen Seite der ungestüme Metal-Schub, der dich wie ein Presslufthammer trifft, auf der anderen die atmosphärischen Flächen, die sich wie ein Schatten über die Songs legen. Hines’ Stimme ist dabei das eigentliche Zentrum: mal fordernd und roh, mal verletzlich und introspektiv. Wer Mish mochte, wird vieles wiedererkennen, aber Hence Confetti geht weiter. Wo Mish in der Dunkelheit wühlten, lässt „Duress“ auch Licht durchscheinen – allerdings ein kaltes, dystopisches.
Thematisch bleibt es heavy: Anpassung in einer sich immer schneller drehenden Welt, das Risiko, im technologischen Rausch die Menschlichkeit zu verlieren, und die Notwendigkeit, Resilienz als Überlebensstrategie zu begreifen. Keine leichte Kost, aber genau das macht die Platte spannend. Der Titeltrack ist ein kompromissloses Brett, aber die wahre Stärke liegt in der Dynamik – die Band wechselt mühelos zwischen massiver Klangwand und nachdenklicher Stille.
Musikalisch merkt man die Einflüsse: Die Wucht von Botch, die Experimentierlust von Devin Townsend, die schroffe Direktheit von Today Is The Day – all das schwingt mit, ohne dass sich Hence Confetti im Zitieren verlieren würden. Stattdessen entsteht eine eigene Mischung, die mal Mastodon’sche Wellen schlägt, mal fast cineastisch wirkt.
Unterm Strich ist „Duress“ ein starkes Statement, das sich nicht scheut, unbequem zu sein. Kein Album zum Nebenbei-Hören, sondern eines, das dich fordert – und gerade deshalb überzeugt. 8 von 10 Punkten sind hier mehr als verdient.
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