Artefacts’ „Lucius“ bietet epische Symphonik, düstere Härte und eine filmische Klangwelt – ein wuchtiger Trip durch das Titanenuniversum.

Artefacts präsentieren mit „Lucius“ ein symphonisches Black-Metal-Werk, das den Hörer direkt in ein episches Fantasy-Szenario katapultiert. Die belgische Band entführt mit bombastischen Orchester-Arrangements, finsterem Metal und einem Hauch Progressivität in ihr eigens erdachtes Universum der „Titan Chronicles“. Der Ansatz ist ambitioniert: Musik, Bilder und eine weitläufige Storyline sollen eine allumfassende Erfahrung bieten. Doch gelingt das?

Die orchestralen Parts sind beeindruckend arrangiert, was wohl kaum überrascht, wenn man auf die Erfahrung der Bandmitglieder zurückblickt. Siegfried Mercelis’ Kompositionen verleihen dem Album den Charakter eines düsteren Filmsoundtracks – dramatisch, vielschichtig und gelegentlich überwältigend. Niklaas Reinholds harsche Vocals und Erzählungen tun ihr Übriges, um die Apokalypse greifbar zu machen. Die Dynamik aus stürmischen Gitarren und treibenden Drums (Chapeau, Joren Baert!) sorgt für einen starken Kontrast zu den symphonischen Momenten.

Aber: Gerade in der Mitte des Albums – etwa bei „The Path of No Return“ – verliert sich „Lucius“ manchmal in seiner eigenen Großartigkeit. Die Tracks sind zwar technisch auf höchstem Niveau, doch der überbordende Bombast kann gelegentlich erdrückend wirken. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen, um die wirklich brillanten Momente noch stärker herauszustellen. 

Dennoch: Mit Highlights wie „Dragonfall“ und „Augur the Age of Darkness“ liefert das Album genug atemberaubende Passagen, um sich als solider Genre-Beitrag zu behaupten. Es bleibt eine Reise durch die Dunkelheit, die nicht jede Wendung perfekt trifft, aber immer fasziniert. 

Für Fans von epischem Black Metal und detailverliebten Konzeptalben ist „Lucius“ ein Pflichtkauf. Der ambitionierte Ansatz und die gelungene musikalische Umsetzung heben Artefacts deutlich aus der Masse hervor.

Tourdaten:

Leider liegen derzeit keine Tourdaten vor. Fans sollten jedoch die Social-Media-Kanäle von Artefacts und Anti-Hero Records im Auge behalten, um keine Ankündigung zu verpassen.

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