Maria Masur - „Postcard Picture“: Eine musikalische Reise zwischen Pop und Jazz

  • Artist: Maria Masur
  • Album: POSTCARD PICTURE
  • Label: DMG Germany
  • VÖ: 27.09.2024

Maria Masur vereint auf „Postcard Picture“ ihre Liebe zum Pop und die Tiefe des Jazz zu einem Album, das in elf persönlichen Geschichten erstrahlt.

Mit „Postcard Picture“ kehrt Maria Masur zurück auf die musikalische Bühne, diesmal unter dem Banner von DMG Germany und mit einem Album, das sowohl Pop als auch Jazz miteinander verbindet. Diese Kombination ist keine zufällige: Masur zeigt, wie ihre Jazz-Ausbildung und Liebe zum Pop harmonisch ineinandergreifen, ohne dass eines das andere überlagert. Hier wird klar, dass es für sie kein „entweder oder“ gibt, sondern ein „sowohl als auch“.

Die elf Tracks auf dem Album sind wie musikalische Postkarten aus verschiedenen Lebensphasen der Sängerin, die in vier Ländern und sechs Städten gelebt hat. Man hört förmlich den Einfluss dieser geografischen und kulturellen Vielfalt. Besonders interessant ist dabei, wie sie ihre Jazz-Wurzeln nie vollständig loslässt – selbst in Stücken, die primär dem Pop zuzuordnen sind, wie „Borders“ oder „Standby for Reality“. Die Kraft liegt im Detail: Die reduzierte Triobesetzung mit Klavier, Kontrabass und Gesang sorgt für eine intime Atmosphäre, die den Zuhörer nah an die Künstlerin heranführt.

Das Trio, bestehend aus Daniel Weiß am Klavier und Brian Thiel am Kontrabass, schafft gemeinsam mit Masur eine subtile und doch prägnante Soundlandschaft. Dabei klingen die Songs so, als wären sie mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail entstanden – nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Musiker bereits acht Jahre Bühnenerfahrung miteinander teilen. Diese Vertrautheit hört man besonders in den ruhigeren Momenten des Albums, wie bei „Waves of Goodbye“ und der zarten Neuinterpretation von „I Can See Clearly Now“.

Allerdings kann das Album in seiner Homogenität auch etwas eintönig wirken. Man vermisst an manchen Stellen den Mut zum Experiment, der die Grenzen zwischen Pop und Jazz noch deutlicher verschwimmen lassen könnte. Trotz der Erweiterung des Trios um ein Schlagzeug in einigen Stücken bleibt der „Wow“-Effekt an manchen Stellen aus. Trotzdem ist „Postcard Picture“ ein starkes und emotional tiefgehendes Album, das Masurs künstlerische Entwicklung klar nachzeichnet.

Mit einer Bewertung von 7/10 ist „Postcard Picture“ ein gelungener musikalischer Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Künstlerin, der Pop- und Jazzfans gleichermaßen gefallen dürfte – aber hier und da wäre etwas mehr Überraschung wünschenswert gewesen.

7/10
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