Les Dunes liefern mit From Etne To The Edge Of Space einen cineastischen Post-Rock-Trip, der von Norwegen direkt ins Unendliche führt.

Manchmal braucht es keine Worte, um große Geschichten zu erzählen. Les Dunes, das norwegische Trio um Gitarrist Per Andreas Haftorsen, Schlagzeuger Morten Jackman und Bassist Per Steinar Lie, beweist mit From Etne To The Edge Of Space, dass ein Soundbild reichen kann, um ganze Landschaften und innere Filme entstehen zu lassen.

Schon ihr Debüt 2023 ließ aufhorchen, doch das neue Werk hebt die Sache auf ein ganz anderes Level. Sieben Songs, die sich irgendwo zwischen melancholischem Slowcore, wuchtigem Post-Rock und cineastischer Soundtrack-Atmosphäre bewegen. Stell dir eine nächtliche Autofahrt auf einer endlosen norwegischen Landstraße vor – draußen Nebel, drinnen nur das monotone Surren des Motors, und plötzlich verschwimmen Raum und Zeit. Genau dieses Gefühl fangen Les Dunes ein.

Die Parallelen zu Szenegrößen wie Codeine oder Explosions In The Sky sind offensichtlich, aber Les Dunes biegen immer wieder in eigene Richtungen ab. Da trifft karger Minimalismus auf majestätische Gitarrenflächen, stoische Bassläufe schieben den Sound voran, und Jackmans Schlagzeug arbeitet sich mit stoischer Präzision durch die Dynamiken. Der Titeltrack ist dann die logische Apotheose: ein wuchtiger, aber klarer Blick in die Unendlichkeit, ohne jemals in Kitsch oder Pathos abzurutschen.

Was From Etne To The Edge Of Space so stark macht, ist seine Konsequenz. Hier wird kein unnötiges Ornament bemüht, kein überflüssiges Riff verschenkt. Stattdessen entwickelt das Album eine hypnotische Sogwirkung, die dich zwingt, einfach loszulassen und dich treiben zu lassen. Für Freunde instrumentaler Weite und melancholischer Schönheit ist das ein Fest.

Fazit: Mit einer Mischung aus cineastischer Weite und hypnotischem Minimalismus gelingt Les Dunes ein Album, das den Hörer sowohl erdet als auch ins All katapultiert. Ein Werk, das mit 9/10 fast schon kosmische Höhen erreicht.

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