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Artist: Professor Girlfriend

Album: My Mother in Love: The Summer Sessions

Label: Neuma Records

VÖ: 15.08.2025

Professor Girlfriend verbinden Kunstlied, Indie und Pop in „My Mother in Love: The Summer Sessions“ – ein Album voller Zartheit und Kraft.


Manchmal entstehen die spannendsten Projekte aus Zufällen – oder in diesem Fall aus einer abgesagten Begegnung. Anna Weesner, Komponistin, Professorin und Geschichtenerzählerin in Tönen, hat gemeinsam mit Sängerin Charlotte Mundy und Grammy-prämiertem Produzenten Charles Mueller ein Album geschaffen, das zwischen Wohnzimmer-Intimität und orchestraler Größe balanciert. „My Mother in Love: The Summer Sessions“ ist kein gewöhnliches Debüt, sondern ein Werk, das seine Wurzeln in einem Konzertzyklus von 2018 hat und nun 2025 im Studio eine zweite Blüte erlebt.

Das Album ist ein leises Statement gegen Genre-Schubladen: Ist es Indie-Classical, Chamber Pop oder eine experimentelle Art von Emo-Folk? Die Antwort lautet schlicht: alles und nichts. Statt Grenzen gibt es hier offene Räume. Stücke wie „Reading on the Stairs“ oder „Okay?“ wirken wie Schnappschüsse des Alltags, die durch Musik zu poetischen Miniaturen werden. Mundys Stimme changiert dabei virtuos zwischen zarter Verletzlichkeit und expressiver Wucht – mal wie ein Atemzug, mal wie ein Donnerschlag.

Besonders faszinierend ist, wie stark persönliche Hintergründe durchscheinen: ein Kind, das von Kriegen liest, eine Mutter, die schweigend am Küchentisch sitzt. Diese Szenen wirken nicht wie schwere Metaphern, sondern wie Alltagsmomente, die von Musik zu etwas Universellem erhoben werden. Dazu trägt das Ensemble von 17 Musiker\innen bei, das mal subtil, mal in breiter Textur die Songs rahmt.

Die Bonusstücke – darunter „When Girls Learn the Alphabet“ und „Why the Dialectic?“ – zeigen, dass Weesner auch im Studio ein Händchen für ironische Brüche und überraschende Wendungen hat. Was als „privates Wohnzimmerprojekt“ begann, entpuppt sich als klanglich raffiniertes, emotional reiches Album, das trotz aller akademischen Wurzeln ganz ohne elitär zu wirken berührt.

Am Ende bleibt ein Werk, das genau das einlöst, was Weesner beschreibt: „Things had changed.“ Hier hat sich wirklich etwas verändert – nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für Hörer\innen, die sich auf ein Album einlassen, das Intimität und künstlerische Größe in seltener Balance hält. Für all das gibt’s völlig verdient 8,5 von 10 Punkten.

Tourdaten:
Aktuell sind keine Tourdaten bekanntgegeben. Da es sich jedoch um ein stark performatives Projekt handelt, darf man gespannt sein, ob Professor Girlfriend die Stücke auch bald live auf die Bühne bringen.

8.5/10
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