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Artist: Tangerine Dream

Venue: Neue Gebläsehalle, Neunkirchen/Saar

VÖ: 23.04.2025

Elektronik trifft Ekstase: Tangerine Dream beweisen in Neunkirchen, dass 58 Jahre Bandgeschichte auch heute noch nach Zukunft klingen können.


Wenn eine Band auf der Bühne steht, die älter ist als die meisten Besucher im Saal, erwartet man oft eine nostalgische Reise. Tangerine Dream aber lieferten in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen alles andere als ein bloßes Retro-Erlebnis. Das war elektronisches Storytelling in Echtzeit – irgendwo zwischen hypnotischem Puls, nerdigem Sequenzer-Spektakel und purem Klangrausch.

Am 23. April 2025 wurde klar: Der Traum lebt nicht nur weiter – er atmet, pulsiert und tanzt. Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick zelebrieren den Spirit Edgar Froeses mit einer Mischung aus virtuoser Kontrolle und improvisierter Waghalsigkeit. Die Halle war zu etwa drei Vierteln gefüllt, doch was zählte, war die Energie – und die war durchgehend spürbar.

Los ging’s mit Klassikern wie Stratosfear und Dolphin Dance, die sofort die tangerine-typische Spannung aufbauten: warm flirrende Flächen, synchrone Sequenzer, kristallklare Soli. Und obwohl die Tracks alt sind – live klangen sie so frisch, als wären sie gestern in einem Berliner Loft programmiert worden. 

Das Set war clever aufgebaut: Die erste Hälfte pendelte groovig um die 100 BPM und lud streckenweise regelrecht zum Tanzen ein – ein Tangerine-Dream-Gig als Afterhour, wer hätte das gedacht? Besonders Love On A Real Train war ein atmosphärisches Highlight mit Gänsehautgarantie.

Dann kam der Moment, für den Fans der neuen Bandphase mitfieberten: die freie „Session in C“. In über 25 Minuten entstand live eine komplexe Klanglandschaft, die von cineastisch bis technoid alles abbildete – und das komplett ohne Netz und doppelten Boden. Kommunikation über In-Ears, spontane Harmoniewechsel, kollektives Loslassen. Hier wurde Musik gemacht, nicht nur abgespielt.

In der zweiten Hälfte wurde das Tempo angezogen – Horizon 1 bis Raum zogen einen mit rund 120 BPM wie ein musikalischer Strudel in sich hinein. Wer dachte, elektronische Musik brauche visuelle Ablenkung, wurde hier eines Besseren belehrt. Tangerine Dream reichen drei Leute, ein paar Tasten und die absolute Kontrolle über Frequenzen, um ein Universum entstehen zu lassen.

Und ja, Happy Ending war dann genau das, was der Name versprach. Euphorie, Applaus, strahlende Gesichter. Für mich persönlich war es mehr als nur ein Konzert. Nach dem Gig im Oktober 2023, das mich zur Gründung meines Musikprojekts AMbrosia inspiriert hat, war dieser Abend die Bestätigung: Musik ist kein Hobby, sie ist ein Auftrag. Ein Traum, der weiterträumt.

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