LL Cool J zieht auf „All World: Greatest Hits“ Bilanz – mit Bass, Bars und Beatschlägen aus drei goldenen Dekaden Rap-Geschichte.

Wer denkt, ein Greatest-Hits-Album sei bloß ein Altherrenabend in Vinylform, hat „All World: Greatest Hits“ von LL Cool J noch nicht gehört. Hier wird nicht einfach nur die Playlist eines nostalgischen Mixtapes abgespult – hier feiert sich eine Legende selbst, völlig zu Recht. Die Doppel-LP bringt nicht nur die größten Knaller von der goldenen Boom-Bap-Ära bis in die smootheren 90er auf schwarzes Gold, sondern erinnert auch daran, warum James Todd Smith alias LL Cool J einer der langlebigsten und wandlungsfähigsten Player im Rapgame ist.

Mit Songs wie „Rock The Bells“ und „I’m Bad“ klingt der aggressive Battlerapper der frühen Def-Jam-Tage durch, während „I Need Love“ oder „Hey Lover“ die softere Seite mit Crooner-Qualitäten präsentieren. Dass er sich in beiden Welten souverän bewegt, war schon immer sein Markenzeichen. Und klar: „Mama Said Knock You Out“ ist bis heute eine der kultigsten Rap-Dampfwalzen der 90er.

Ob harter Straßenstyle oder sanfte Radiofreundlichkeit – LLs Spannweite ist beeindruckend. Das Album zeigt außerdem, wie viel Einfluss der Mann auf heutige Hip-Hop-Generationen hatte, ohne je wirklich aus der Mode zu kommen. Ein paar Tracks wirken aus heutiger Sicht vielleicht ein bisschen Patina-belastet, aber genau das macht ihren Charme aus. „All World“ ist keine biedere Rückschau, sondern ein Denkmal aus Beats und Bars.

Die neue Vinyl-Ausgabe im klassischen Black-2LP-Format ist nicht nur ein Sammlerstück, sondern auch eine Zeitmaschine für Fans, die Hip-Hop noch mit Kassettendecks und Ghettoblastern verbinden.

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