„In Ways“ liefert eine krachige Debütladung zwischen Wut, Wucht und Witz – getragen von Storytelling mit Herz und Haltung.

Dass Slung kein Schnellschuss-Projekt sind, merkt man ihrem Debüt „In Ways“ in jedem Takt an. Hier brodelt es zwischen dicken Riffs, packendem Storytelling und einem ganz eigenen Drive, der sich nicht einfach nur auf Genre-Etiketten wie Heavy Rock oder Alternative reduzieren lässt. Die Songs klingen so, als hätten Deftones und Queens of the Stone Age bei einem Gläschen Rotwein beschlossen, einen feministischen Wutausbruch in Albumform zu gießen – mit ordentlich Tiefgang und einer Prise britischem Wahnsinn.

Klar, Slung sind laut – aber nie leer. Die Gitarren brennen, das Schlagzeug punktiert, der Bass rollt tief, und Sängerin Katie Oldham liefert mit starker Stimme und ebensolchen Inhalten: von der sexualisierten Selbstermächtigung über die Hinterfragung patriarchaler Prägung bis hin zu psychedelischen Kultanleihen. Dabei gelingen ihr nicht nur große Bilder, sondern auch intime Einblicke – immer eindringlich, aber nie belehrend. Dass „Heavy Duty“ das Zeug zum feministischen Kampfsong hat, versteht sich fast von selbst.

Hinter der Energie steckt ein langer Weg: Die Bandmitglieder fanden über Campingplätze, Lockdowns und alte Labelkontakte zueinander. Das alles hört man in der Musik – als Spannungsfeld aus DIY-Attitüde und musikalischem Anspruch. Dass einige Tracks ihre Wurzeln bei Gastautorinnen haben, merkt man kaum – das Album klingt wie aus einem Guss. Auch wenn „In Ways“ nicht in jeder Sekunde zündet und manche Ideen sich etwas zu sehr auswalzen, bleibt der Gesamteindruck stark.

Und live? Wird das alles noch lauter, noch echter. Slung lassen sich feiern – zu Recht. Die Tour zum Albumstart steht schon in den Startlöchern:

Fazit: „In Ways“ ist kein lupenreines Meisterwerk, aber ein mehr als solides Debüt, das Haltung zeigt – und Hoffnung macht auf mehr.

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