Mit „The Crown“ melden sich Hope Erodes fünf Jahre nach „Rainwalker“ eindrucksvoll zurück und verbinden Melodic Deathmetalcore mit neuer Energie und großem Hunger.

Wenn eine Band fünf Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung zurückkehrt, kann das vieles bedeuten: Neufindung, Neustart oder einfach der klare Wille, wieder Lärm zu machen. Hope Erodes entscheiden sich für Variante drei – und packen mit „The Crown“ gleich noch eine ordentliche Portion „jetzt erst recht“ obendrauf. Die Belgier, die seit 2013 für energetische Live-Shows bekannt sind, hatten es in den vergangenen Jahren nicht unbedingt leicht. Line-up-Wechsel, pandemiebedingte Funkstille und ein Neustart hinter den Kulissen hätten andere Bands in die Knie zwingen können. Hope Erodes nutzten den Druck dagegen wie eine zusätzliche Gain-Stufe.

Musikalisch bewegt sich das selbstveröffentlichte Album bzw. die dazugehörige Single-Phase gewohnt sicher in der Schnittmenge aus Metalcore und Melodic Death Metal. Wer irgendwo zwischen Killswitch Engage, At the Gates und dem Gothenburg-Fundament zuhause ist, fühlt sich sofort abgeholt. Gleichzeitig macht sich der typische Hope-Erodes-Sound bemerkbar: melodische Leads, wuchtige Breakdowns und eine Gesangsdarbietung, die eher nach Kampfansage als nach höflichem Smalltalk klingt. Besonders stark ist die Produktion, die – wie schon bei früheren Arbeiten – modern, druckvoll und klar ausbalanciert daherkommt.

„The Crown“ fungiert eindeutig als Statement-Track der Wiederauferstehung: schnell, aggressiv, hymnisch und voll auf Live-Wirkung ausgelegt. Auch die weiteren Singles „As Hope Erodes“, „Burning Ghosts“ und „Into The Void“ zeigen, dass die Band mit neuem Fokus arbeitet und genau weiß, wie man melodische Spannung und metallische Härte effizient verschränkt. Der Hunger ist spürbar, auch wenn nicht jeder Moment revolutionär ist. Es ist mehr ein „wir bestimmen unser Territorium neu“ als ein radikales Umdenken – aber das gelingt ihnen mit beeindruckender Konsequenz.

Mit 7.5 von 10 Punkten zeigt „The Crown“, dass Hope Erodes nach Jahren der Umbrüche nicht nur zurück sind, sondern sich deutlich gefestigter präsentieren. Die frische Besetzung bringt Dynamik, die Produktion liefert Druck, und die Songs klingen wie geschaffen für die Bühne, Nebelmaschine inklusive. Wenn die kommenden Veröffentlichungen die gleiche Energie halten, steht das nächste Kapitel der Bandgeschichte unter einem sehr hell leuchtenden Stern.

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