Mit AANK zünden Kombynat Robotron ein psychedelisches Grunge-Feuerwerk – erstmals mit Gesang und klarer Kante.

Wenn du beim Wort „Krautrock“ noch an 70er-Jahre-Flokati und kosmische Jam-Sessions denkst, dann schnall dich besser an: Kombynat Robotron haben das Kraut entstaubt, mit Wüstensand paniert und auf Hochspannung gesetzt. AANK, das siebte Studioalbum des Kieler Trios, ist ein mächtiger Soundbrocken, der sich anfühlt wie ein Lastwagen, der auf der linken Spur der Klangautobahn durch Raum und Zeit donnert – ohne Blinker, aber mit Haltung.

War das Kombynat früher als rein instrumentale Jam-Band unterwegs, wird auf AANK gesungen, gestrukturiert und geknurrt. Die neuen Songs sind kantiger, direkter und dunkler. Klar, da wabert noch der Geist von Can und NEU! durch die Kompositionen, aber dazwischen hat sich einiges an Stoner-Wucht, Noise-Gewitter und Grunge-Melancholie eingefressen. Kombynat Robotron klingen nicht mehr wie ein psychedelischer Spaziergang durchs All – eher wie ein Raketenstart bei Nacht, mit Zielrichtung Innenleben.

Der Einstieg bei Fuzz Club Records war dabei fast schon filmreif: Nach einem London-Gig 2024 wurden die Labelmacher aufmerksam und nahmen die Band direkt unter Vertrag – und das Ergebnis ist nun ein Album, das nicht nur dröhnt, sondern auch drängt. Die acht Tracks sind konzentrierter als frühere Werke, lassen sich aber immer wieder Zeit für ausufernde Momente zwischen Delay und Dreck. Vor allem aber zeigt AANK, dass auch der kontrollierte Kontrollverlust ein verdammt guter Treibstoff sein kann.

Kombynat Robotron liefern ein Album ab, das sich zwischen Staub und Sternen bewegt. Es ist keine Flucht, sondern Konfrontation. Keine Nostalgie, sondern Jetztzeit mit Zerrsound. AANK ist intensiv, unbequem und hypnotisch – und beweist mit Nachdruck, dass moderner Psychedelic Rock kein esoterischer Rückspiegelblick sein muss, sondern ein wütender Blick nach vorn.

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